Zusammenarbeit und Steuerung neu profilieren
Herausforderungen
Die Struktur der Nordkirche mit ihren Sprengeln, Kirchenkreisen und Hauptbereichen stellt eine komplexe Struktur dar. Langwierige Entscheidungswege erschweren es, zeitnah auf sich verändernde Bedarfe zu reagieren. Versäulung, Doppelstrukturen, unklare Aufgabenverteilung erfordern eine verbesserte Zusammenarbeit und Abstimmung kirchlicher Ebenen. Dazu gehört auch, die Aufgabenverteilung zwischen Landeskirche und Kirchenkreisen, zwischen dem Landeskirchenamt und den Hauptbereichen oder auch zwischen den Diensten und Werken der Hauptbereiche und denen der Kirchenkreise neu zu klären.
Die Steuerungswirkung kirchenleitender Gremien auf das inhaltliche Handeln der landeskirchlichen Ebene in den Hauptbereichen ist trotz eigens hierfür etablierter Mechanismen wie der Zielorientierten Planung begrenzt. Es fehlt ein Gesamtblick auf die zentralen strategischen Prozesse der Landeskirche. In Zeiten hoher gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Dynamik scheint das System Nordkirche nicht optimal dazu in der Lage zu sein, zeitnah auf sich verändernde Bedarfe zu reagieren bzw. eine entsprechende Abstimmung zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen. Die Nordkirche gilt als nicht kampagnenfähig.
Die Hauptbereiche mit ihren vielfältigen Diensten und Werken tragen ganz wesentlich dazu bei, sich als Kirche in den gesellschaftlichen Diskurs einzumischen und als Akteur der Zivilgesellschaft erkennbar zu sein. Umso wichtiger ist es dafür zu sorgen, dass die Dienste und Werke ihre Energie nicht in internen Prozessen verlieren, sondern ihre Kraft darauf verwenden können, ihren Auftrag wahrnehmen und dabei auch kurzfristig wie agil auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren zu können.
Zukunftsbild
Die Dienste und Werke der Nordkirche bearbeiten relevante gesellschaftliche Themen und sorgen für die kirchliche Präsenz in der Welt– zum Beispiel in Krankenhäusern, Heimen, Gefängnissen, in Notfällen, in der Arbeitswelt oder Bildungseinrichtungen. Sie verfolgen ihre Ziele im Auftrag und in Rückbindung an die kirchenleitenden Gremien. Zugleich sind sie kurzfristig reaktionsfähig und handeln agil und aktuell.
Die Akteur*innen auf landeskirchlicher Ebene sind gut miteinander vernetzt. Sie nutzen Überschneidungen ihrer Themenfelder und kooperieren intensiv. In ihrem öffentlichen Wirken sind sie eng aufeinander abgestimmt. Dabei gibt es einen lebendigen Austausch zwischen den landeskirchlichen und kirchenkreislichen Diensten und Werken. Kooperationen werden gepflegt und doppelte Arbeit vermieden.