Der Gestaltungshorizont | Präsenz und Relevanz

Kirchliche Präsenz und Relevanz – Bestandsaufnahme und Handlungsoptionen

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Ziel

In diesem Arbeitsthema werden Impulse für eine gemeinsame inhaltliche und strukturelle Schwerpunktsetzung aufgezeigt, um in den nächsten Jahren die kirchliche Präsenz in Sozialraum und Gesellschaft sowie die Relevanz kirchlichen Handelns trotz schwindender Ressourcen zu ermöglichen. 

Herausforderungen und Hintergrund

Die Lebenswelt und die Lebensbilder der Menschen verändern sich und die Diversität von Räumen und Zeiten der Religionsausübung steigt. Damit verändern sich auch die Anforderungssituationen für Gemeinden, übergemeindliche und diakonische Einrichtungen. Ein Entdecken neuer Formen von Kirche erscheint wünschenswert und möglich.

Die Nordkirche der Zukunft ist auf allen Ebenen mit ihrer Botschaft erkennbar präsent in ihrem gesellschaftlichen Umfeld und steht zu Einzelnen wie zu gesellschaftlichen Gruppen lebendig in Beziehung.

In der inhaltlichen Arbeit stehen die seelsorglich-lebensbegleitende Zuwendung zum einzelnen Menschen sowie die Orientierung am jeweiligen Sozialraum im Mittelpunkt. Sie knüpfen an lebensweltliche Fragestellungen an und werden daher für ihre soziale und theologische Kompetenz geschätzt und gefragt. Der klassische Verkündigungsbegriff wird erkennbar so interpretiert und gelebt, dass das Hören und Wahrnehmen ebenso viel Aufmerksamkeit bekommt wie das Vermitteln von Inhalten. Leitung, Beratung und Verwaltung unterstützen alle Ebenen darin, dass diese Haltung erarbeitet, profiliert und gelebt wird.

Impulse

Im Rahmen des Arbeitsthemas fand eine breite Bestandsaufnahme der Schwächen und Handlungsoptionen statt. In den Bearbeitungsprozessen hat sich bestätigt, dass die sozialräumliche Orientierung der Kirche und hier insbesondere auch die Gestaltung gemeinsamer Orte kirchlichen Lebens im Sozialraum einen Schlüssel zu mehr Präsenz und Relevanz von Kirche bilden. Das Besondere der Kirche ist, dass sie mit ihrem Parochialprinzip im Sozialraum bzw. Gemeinwesen verankert ist. Diese Verortung kann –  eine entsprechend offene Haltung vorausgesetzt – gemeinsam mit der Diakonie genutzt werden, um als Ressource im Sinne des Gemeinwohls zu wirken. Diesbezüglich kann an viele erfolgreiche Beispiele angeknüpft werden. Um das Konzept kirchlicher Sozialraumorientierung weiter zu entwickeln und zu verstärken, bedarf es entsprechender Förderung, Beratung und Weiterbildung sowie der Bereitstellung von Ressourcen und Wissensplattformen zum Austausch innerhalb der Nordkirche. Diese können bestenfalls in eine breite Struktur der Innovationsförderung integriert werden (siehe Arbeitsthema 1.2).

Wenn die landeskirchliche Arbeit auf ihren Sozialraum, also die gesellschaftliche Situation im überregionalen norddeutschen Raum, sinnvoll bezogen sein soll, müssen politische Ebene (kirchenleitende Gremien und Personen) und fachliche Ebene (i. W. Hauptbereiche) eng miteinander verzahnt agieren. Auch müssen die bisher eher getrennt agierenden Partner aus Landeskirche und Kirchenkreise ihre Kommunikation zu Einzelthemen besser miteinander abstimmen. Wo das gelingt, werden wir als Nordkirche konkret handlungs- und reaktionsfähig und insofern gesellschaftlich relevant. Für diese Verzahnung sollen im Rahmen des Zukunftsprozesses in der Zusammenschau mit dem Handlungsfeld 3 „Zusammenarbeit und ihre Steuerung neu profilieren“ geeignete Strukturen entwickelt werden.

Infografik zur Umfrage

Arbeitsweise

Dieses Arbeitsthema wurde durch Arbeitsgruppen der Sprengel, einer landeskirchlichen Arbeitsgruppe aus Vertretungen aller landeskirchlichen Akteur*innen, Dialoggesprächen sowie der Diakonischen Konferenz (siehe Arbeitsthema Kirche und Diakonie) bearbeitet. Außerdem wurde zu dem Arbeitsthema eine Online-Umfrage gestartet, die Ergebnis finden Sie weiter unten auf dieser Seite.