Mitgliedschaftsorientierung und -recht
Ziel
Im Rahmen des Arbeitsthemas werden Ansatzpunkte in den Bereichen Mitgliederorientierung und Mitgliederrecht identifiziert, um Menschen vielfältige Zugänge zu kirchlichem Leben zu eröffnen.
Hintergrund
Aufgrund von Austritten, Sterbefällen und dem demografischen Wandel ist die Zahl der Mitglieder der Nordkirche auch im Corona-Jahr 2020 erneut gesunken, und zwar um 47.000 Menschen auf aktuell nunmehr gut 1,9 Millionen Mitglieder. Der andauernde Verlust von Mitgliedern und die abnehmende Bereitschaft der Menschen, sich an die Kirche zu binden, fordern uns als Nordkirche heraus, Menschen anders zu erreichen, als wir es gewohnt sind. Es gilt, Menschen vielfältige Zugänge zum Glauben und dem gemeindlichen Leben in Kirche und Diakonie zu eröffnen.
Impulse
Das Handlungsfeld wurde von einer Arbeitsgruppe aus Haupt- und Ehrenamtlichen mit unterschiedlichen Perspektiven auf Fragen der Mitgliedschaft und Zugehörigkeit bearbeitet. Dabei wurde die Überschrift „Zugänge eröffnen“ insofern problematisiert, dass die Angebote der Kirche weitestgehend offen für alle sind. Das eigentliche Problem ist, dass Menschen gar keinen Zugang mehr suchen. Es geht also vielmehr darum, Kirche einladend zu gestalten und sich selbstverständlich am Leben der Menschen zu orientieren – und zwar dort, wo diese sich gerade befinden.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden in einem Thesenpapier zusammengefasst. Hiervon ausgehend wird aktuell mit Expert:innen an drei Aspekten vertiefend gearbeitet:
Mitgliedschaft
Wir wollen möglichst viele Mitglieder haben und halten, die bereit sind, die Organisation auch finanziell zu tragen. Welche Rolle spielen dabei Serviceorientierung, Nutzen und Mitbestimmungsrechte (z. B. bei der Gemeindewahl)? Wie können wir Menschen gewinnen, Mitglied bleiben zu wollen oder zu werden? Wie können wir Menschen die Relevanz ihrer Mitgliedschaft deutlich machen und unsere Wertschätzung und Dank für ihren Beitrag verlässlich vermitteln? Müssen wir von einzelnen Grund-sätzen (Taufe als Beitrittsvoraussetzung, Mitgliedschaft als Voraussetzung für Stimmberechtigung in Gremien) Abstand nehmen?
Erste Ergebnisse der Expert:innengruppe
Theologisches Grundverständnis
Eine gemeinsame theologische Basis macht uns sprach-, dialog- und konfliktfähig. Die Nordkirche sorgt dafür, dass ihre Mitarbeitenden theologisch grundlegend geschult werden. Sie hat ein gemeinsames Leitbild, das haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden an die Hand gegeben und vermittelt wird. Wie kommen wir zu einer entsprechenden theologischen Grundaussage der Nordkirche? Was sind Standards pastoralen Handelns? Wie können Ökumene und Mission in ein gutes Verhältnis zueinander gesetzt werden?
Erste Ergebnisse der Expert:innengruppe
Service
Wir müssen uns stärker an den Bedarfen der Menschen orientieren. Wie kann man zentrale Standards für Servicefreundlichkeit festlegen und überprüfen? Wie viel Service wollen wir für Nichtmitglieder leisten? Wie pflegen wir unsere Mitglieder?
Arbeitsweise
Es wurden die Themen Mitgliedschaftsorientierung und Mitgliedschaftsrecht gemeinsam behandelt.
Die AG „Zugänge eröffnen“ arbeitete unter der Leitung von Dr. Kai Greve (Koordinierungsgruppe) und Mathias Lenz (Leitung Dezernat T).
Mitglieder waren:
- Uta Loheit, Referentin für Gemeindedienst, KK Mecklenburg
- Johannes Ahrens, Stadtpastor Flensburg
- Dr. Uta Andrée, Leitung Dezernat Mission, Ökumene, Diakonie
- Malin Seeland, Synodale
Begleitende Referent:in: Dr. Wilko Teifke (Bischofskanzlei Schleswig), Dorothea Frauböse (Kommunikationswerk)